Freitag
Kultur erleben und Champagner genießen.
Reims liegt im Nordosten Frankreichs und ist nur 130 Kilometer von Paris entfernt. Vom Flughafen Paris-Charles-de-Gaulle gelangt man blitzschnell – die Direktverbindung dauert 31 Minuten – mit dem TGV nach Reims. Um die Stadt erstreckt sich das Weinbaugebiet Champagne, viele Champagnerhäuser haben Firmensitz, Kellerei und Verkostungsräume im und um das Zentrum. Wer die Champagne auch außerhalb von Reims entdecken möchte, sollte sich ein Auto mieten. Die Champagne ist eine ländliche Gegend, vergleichbar mit dem Burgund. Im Großraum von Reims leben etwa 300.000 Menschen – sehr überschaubar. Ein gemütlicher Spaziergang durch Reims eignet sich perfekt, um die Haupt-sehenswürdigkeiten zu besichtigen.
Am Place de la République nimmt man die Rue de Mars und geht diese in Richtung Kathedrale. Gleich zu Beginn befindet sich die Markthalle »Les Halles/Marché du Boulingrin« in der Rue de Mars, die seit der Eröffnung im Jahr 1929 ein fester Bestandteil der Stadt ist. Die Markthalle ist am Mittwoch, Freitag und Samstag geöffnet. Sie ist der ideale Ort für das Feinschmeckershopping: Geflügel, Metzgereien, Käsereien, Weinhändler, feinste Lebensmittel und Blumen.
Nach der Markthalle setzt man den Spaziergang auf der Rue de Mars fort, geht am Hôtel de Ville (Rathaus) vorbei, überquert geradeaus den Place du Forum und den Place Royale, um zur Kathedrale zu gelangen. Die Kathedrale Notre-Dame de Reims ist eine der architektonisch bedeutendsten gotischen Kirchen Frankreichs. Sie war vom 12. bis zum 19. Jahrhundert die Krönungskirche der französischen Könige und zählt seit 1991 – gemeinsam mit dem Palais du Tau und der Basilika Saint-Remi – zum UNESCO-Weltkulturerbe. Das Palais du Tau liegt direkt neben der Kathedrale, ein Besuch lohnt sich. Vom Palais du Tau spazieren Sie auf der Rue de Trésor in nordwestlicher Richtung – nach fünf Minuten bietet sich hier ein süßer Stopp an: Beim Traditionsbetrieb Fossier in der Cours Jean-Baptiste Langlet muss man die »Biscuits roses de Reims« verkosten. Nach der süßen Stärkung ist es Zeit für Champagner! In der Bar »Trésors de Champagne: La Boutique« neben den Markthallen schlägt das Champagnerherz doppelt so schnell.
Die Bar öffnet um 14 Uhr – wer mag, kann auch gleich nach den Markthallen das erste Glas Champagner genießen. Das Hotel »Les Crayères« ist ein wunderbarer Platz zum Wohnen, Genießen und Schlemmen. Es hat zwei Restaurants: die Brasserie »Le Jardin« und das Gourmetrestaurant »Le Parc«. Die Brasserie bietet klassische Gerichte wie Bouillabaisse, Lachs im Kräutermantel oder Tarte au Citron. Im 2-Sterne-Restaurant »Le Parc« werden saisonal abgestimmte Menüs – auf Wunsch mit Weinbegleitung – serviert, oder man stellt sich sein Menü à la carte zusammen. Am besten lässt man den Abend in der Bar »La Rotonde« mit einem Glas Champagner ausklingen.
Samstag
Die Champagne mit dem Auto erkunden.
Um das Weinbaugebiet Champagne wahrhaft erfassen zu können, muss man die Landschaft live erleben. Die schicksten Champagner-Utensilien gibt es bei Veuve Clicquot Ponsardin im Besucherzentrum in Reims, ein kurzer Stopp zahlt sich aus. Wer gerne die Keller sehen möchte, kann eine der öffentlichen Touren vor Ort buchen.
Weiter geht es mit dem Auto nach Hautvillers: Die geheime Hauptstadt der Champagne liegt circa 30 Minuten südlich von Reims. In der Abbaye Saint-Pierre d’Hautvillers befinden sich die sterblichen Überreste von Dom Pérignon und Dom Ruinart. Die kleine Kirche gehört heute zum Champagnerhaus Moët & Chandon. Nach dem Kurzbesuch in der Kirche fährt man in südlicher Richtung weiter nach Épernay, der zweitwichtigsten Stadt in der Champagne. Bei einem Spaziergang durch die Stadt kann man einige Champagnerhäuser von außen bewundern und in den Shops wunderschöne Champagner-Accessoires wie Manschettenknöpfe von Dom Pérignon einkaufen. Die Autofahrt geht in südlicher Richtung weiter nach Avize zum Hotel, Restaurant und berühmten Champagnerhaus »Jacques Selosse«: der ideale Ort für ein Mittagessen. Die Menüs im Restaurant werden jeden Tag neu erstellt. Zu Mittag gibt es drei Gänge, und dazu genießt man die raren Champagner des Hauses.
Nach dem wunderbaren Essen fährt man in nordöstlicher Richtung und macht einen unvergesslichen Spaziergang im Faux de Verzy. In diesem Wald wachsen erstaunliche Bäume in ungewöhnlichen Formationen, jeder Baum ist ein Kunstwerk der Natur. Der Waldweg erstreckt sich über drei Kilometer. Haben Sie schon einmal in den Baumkronen Champagner getrunken? Wenn nicht, dann wird es Zeit! In der »Perching Bar« im Forêt de Brise Charrette bei Verzy ist dies bei Schönwetter möglich. Den schönsten Ausblick auf die Landschaft der Champagne genießt man vom Leuchtturm (Le Phare de Verzenay) in Verzenay, circa zehn Minuten mit dem Auto vom Faux de Verzy in nördlicher Richtung entfernt. Im Leuchtturm befindet sich ein Weinmuseum. 101 Stufen aufwärts und dann eröffnet sich der unvergessliche und einzigartige Panoramablick über die Weinberge der Champagne. Gleich in der Nähe des Leuchtturms befinden sich die berühmten Windmühlen von Verzenay. Leider können die denkmalgeschützten Gebäude innen nicht besichtigt werden, aber der Blick von der Anhöhe aus ist atemberaubend.
Nach all diesen einzigartigen Eindrücken wird es Zeit für ein unvergessliches Abendessen im Drei-Sterne-Restaurant »Assiette Champenoise« in Reims. Arnaud Lallement führt den elterlichen Betrieb – Hotel und Restaurant – zusammen mit seiner Frau Magali und seiner Schwägerin Mélanie. Das Menü ist auf die Jahreszeiten abgestimmt, und Arnaud Lallement versucht stets, die Quintessenz des Produkts zum Ausdruck zu bringen.
Sonntag
Von der Kirche in einen kunstvollen Champagnerkeller bis nach Japan in Reims.
Die Basilika Saint-Remi zählt ebenso wie die Kathedrale zum UNESCO-Weltkulturerbe. Sie ist kleiner als die berühmte Kathedrale, kaum von Touristen frequentiert und beeindruckt durch ihre wunderbare Architektur. Ein herrlicher Sonntagsspaziergang führt durch den Parc de la Butte Saint-Nicaise zum Champagnerhaus Pommery. Die Kellergewölbe mit den wechselnden Kunstausstellungen sind ein Muss – Kunst zwölf Meter unter der Erde zu erleben, ist einzigartig! Hunderttausende von Champagnerflaschen lagern in den kilometerlangen Gängen und warten auf den Moment des Genusses. Die interessante Besichtigung und Führung dauert rund eine Stunde, am Ende wird man mit einem Glas Champagner belohnt.
Am Sonntag sind viele Restaurants in Reims geschlossen. Eine der wenigen Ausnahmen ist das Restaurant »Racine«, das um die Mittagszeit geöffnet hat. Von Japan nach Reims, das war der Weg von Kazuyuki Tanaka, dem Eigentümer des Restaurants. In seinen aromatischen Gerichten verbindet er japanische und französische Kochkunst.
ERSCHIENEN IN Falstaff Sparkling Special 2019
Quelle: www.falstaff.at